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Landau, 8. Dezember 2024

C H I L E

+++Gewinnerinnen des Literaturwettbewerbs auf feministischer Buchmesse+++

Die Gewinnerinnen des Literaturwettbwerbs „Humboldt Archipel mit 110 Worte“ präsentierten auf der 5. feministischen Buchmesse in La Serena ihre preisgekrönten Geschichten und stießen auf große Resonanz.

Die Messe wurde vom feministischen Buchnetzwerk der Region Coquimbo organisiert und fand am 4. Oktober auf dem Platz San Francisco in La Serena statt. An 12 Ständen präsentierten Buch- und Musikverlage ihre Produkte, veranstalteten Autorenrunden und boten - wie gesagt - Raum, die Werke der Gewinnerinnen des Wettbewerbs „Humboldt-Archipel in 110 Wörtern“ vorzutragen. Nancy Duman von Sphenisco-Chile ergänzte die Vorträge durch einen Bericht über Prozess und Bedeutung des Wettbewerbs.

Am 5. Dezember fand die Preisverleihung in der Regionalbibliothek in La Serena statt. Am 6. Dezember erhielten die Siegerinnen ihre Preise, eine Exkursion in den Humboldt Archipel. An dem Ausflug nahmen auch Familienmitglieder der Gewinnerinnen sowie Mitglieder der Jury teil.

Da die Resonanz alle Erwartungen übertroffen hat, wird Sphenisco-Chile von vielen Seiten gedrängt, den Wettbewerb 2025 zu wiederholen.

+++Videopodcast „Sintonía Humboldt“+++

Seit dem 12. August läuft die 2. Staffel des wöchentlichen Videopodcasts „Sintonía Humboldt“, der vom Bergzoo Halle und Wildlands Adventure Zoo Emmen, Niederlande, gefördert wird. Im Oktober und November besprachen und diskutierten die Moderatoren Carla Parra und Rodrigo Muñoz folgende Themen.

14. Oktober

„Bedeutung von Humboldt Pinguinen und anderen Seevögeln“ mit Dr. Guillermo Luna-Jorquera (Universität Católica del Norte). Dr. Luna-Jorquera verfügt über langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet der Seevogelforschung.

21. Oktober

„Die wichtige Rolle von Lehrern in der Umwelterziehung“ mit José Luis Pizarro Cortés, Staatsprofessor für Biologie und Naturwissenschaften.

28. Oktober

„Meeresschutz und Ökologie von Meeresgemeinschaften“ mit Dr. Carlos Gaymer, Professor und Forscher der Universität Católica del Norte in Coquimbo.

4. November

„Bedeutung der Erhaltung des Humboldt-Archipels für den Tauchtourismus“ mit der Meeresbiologin und Tauchlehrerin Valeria Portus aus Chañaral de Aceituno.

11. November

„Bedeutung der Erhaltung und des Schutzes des Humboldt-Archipels für die handwerkliche Fischerei sowie das Volk der Changos“ mit Johana Tamayo, Erzieherin für indigene Sprache und Kultur, handwerkliche Fischerin, Reiseleiterin im Nationalen Reservat des Humboldt Pinguins sowie Sekretärin der indigenen Gemeinschaft Changa Juana Verga.

25. November

„Entwicklung von Projekten zur Rettung des kulturellen Erbes“ mit José Aguilera, Professor für Geschichte, Historiker und Schriftsteller aus Caleta Los Hornos in der Gemeinde La Higuera.

+++Machtmissbrauch abgewählt+++

Am 27. Oktober fanden in La Higuera wie in ganz Chile Kommunal- und Gouverneurswahlen statt. Gewählt wurden Bürgermeister, Gemeinderäte, Gouverneure sowie Regionalräte – vergleichbar mit Gemeinderäten nur auf regionaler Ebene. Die Wahlen in La Higuera waren für den Schutz des Humboldt Pinguins und seines Lebensraums von besonderem Interesse, da dort das wertvolle Ökosystem „Humboldt Archipel“ liegt (siehe Artikel „Machtmissbrauch abgewählt“ auf diesen Seiten).

+++Info-Points+++

Die Gruppe “Yerba buena” und Umweltschützer aus dem Küstendorf Caleta Los Hornos wollen Info-Points schaffen, um über ökologische und archäologische Schätze in der Gemeinde La Higuera zu informieren. Die Initiativen haben ein überzeugendes Konzept vorgelegt, das vom Sphenisco-Vorstand geprüft und befürwortet wurde. Die Gruppe “Yerba buena” will zeitnah mit einem Experten die Gestaltung der Informationsstelle an der Straße nach Chungungo erarbeiten und die Kalkulation für diesen Standort aktualisieren. Die Aktiven in Caleta Los Hornos klären aktuell den Standort ihres Info-Punktes mit der Gemeindeverwaltung.

+++Gründung der “Kooperation gerechte Entwicklung”+++

Die Umweltministerien der Regionen Coquimbo und Atacama informieren Anfang 2025 die Bürger in einer Reihe von Workshops über die Pläne zum “Verwaltungsplan Humboldt Archipel”. Umweltschützer aus der Gemeinde La Higuera bzw. der Region bereiten sich auf den Prozess der Bürgerbeteiligung vor und wollen Anfang Dezember die “Kooperation einer gerechten Entwicklung des Humboldt Archipels” bei der Gemeinde La Higuera anmelden. Ziel der Kooperation ist es, sich an der Erarbeitung des Managementplanes aktiv zu beteiligen.

+++Fortsetzung der Forschungsarbeiten in Chile+++

Ende Oktober 2024 wurde versucht, auf den wichigsten Brutinseln erneut den Bestand der Humboldt Pinguine zu zählen. Der Zensus ist Teil eines insgesamt 6-jährigen Forschungsprojektes, das von der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe, dem Zoo Dresden und den Freunden des Tierparks Hagenbeck gefördert wird. Da die Forscher nur wenige brütende Humboldt Pinguine fanden, wurde die Zählung abgebrochen (siehe Artikel „Gefährdet oder stark gefährdet?“ auf diesen Seiten).

Da auf der Insel Cachagua trotz der schwierigen ozeanischen Bedingungen überraschend viele Pinguine brüten, begann Dr. Ursula Ellenberg (Neuseeland) gemeinsam mit chilenischen Forschern die Nahrungssuche im Bereich der Insel zu untersuchen. Zunächst rüsteten die Forscher 12 Tiere mit GPS-Loggern aus. In einer 2. Untersuchungswelle sollen weitere Pinguine mit Loggern und dann auch mit Kameras ausgestattet werden.

Es ist eine ausgesprochen gute Nachricht, dass bei den immer noch schwierigen ozeanografischen Bedingungen Untersuchungen auf Cachagua möglich sind und die Forscher wegen der Schreie der Pinguine kaum schlafen können.

+++Vergiftungen mit Schwermetallen+++

An 2 wichtigen Nistplätzen, den Inseln Chañaral und Pan de Azucar, haben Forscher der Universität von Concepción (UdeC) Proben von Knochen und Krallen genommen und erhöhte Konzentrationen von Spurenelementen (Kupfer, Zink, Blei, Nickel, Eisen, Selen, Arsen, Brom, Mu-Metall, Chrom) mittels Röntgenfluoreszenz in Kadavern von Humboldt Pinguinen nachgewiesen. Die Forscher gehen davon aus, dass die erhöhten Konzentrationen Ergebnis einer akuten oder chronischen Exposition sind.

Ziel der Untersuchungen ist es, Ursachen des starken Rückganges der Humboldt Pinguine zu identifizieren und zu klären, ob Schwermetallkonzentrationen eine dieser Ursachen sind. Viele Bergbauunternehmen und Städte leiten ihre Abwässer im Norden Chiles immer noch ungeklärt in den Pazifik. Die Forscher weisen darauf hin, dass die massive Entwicklung von Bergbauaktivitäten in Nordchile sich deshalb aufgrund hoher Schwermetallkonzentrationen nachteilig auf die Ökosysteme der Küsten ausgewirkt hat.

+++Film „vor Ort - Artenschutz und zoologische Gärten“+++

Ende November begannen die Dreharbeiten zum Dokumentarfilm „vor Ort - Artenschutz und zoologische Gärten“. Beim 1. Dreh in La Serena, Chile wurde Dr. Ursula Ellenberg (Neuseeland) über Forschungsarbeiten zur Nahrungssuche befragt. Noch im Dezember soll ein Interview mit Dr. Guillermo Luna-Jorquera (Universität Católica del Norte) über Untersuchungen zum Bestand und Bruterfolg aufgezeichnet werden.

In der Dokumentation gehen Nancy Duman (Sphenisco-Chile) und Dr. Matthias Reinschmidt (Zoo Karlsruhe) der Frage nach, ob und wie zoologische Gärten Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Forschung vor Ort unterstützen. Der Film wird in spanischer und deutscher Sprache produziert und wendet sich an Schüler sowie im Artenschutz aktive Personen und Institutionen in Chile, Peru und Deutschland.

Auftraggeber ist Sphenisco. Realisiert wird das Filmprojekt in Kooperation mit Sphenisco-Chile, der NGO Acorema in Peru, dem Verband der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) und dem Zoo Karlsruhe. Das Drehbuch schrieb Werner Knauf. Übersetzt wurde es von Veronica Abrego (Sphenisco) und Nancy Duman, beide betreuen die Produktion auch sprachlich am Set.

Die deutsche Produktion - Regie, Kamera, Ton, Licht, Postproduktion - wird von Werner Knauf, Jochem Paul und Klaus Vonnieda, Theatergruppe Freimersheim realisiert. Dreharbeiten und Postproduktion in Chile liegen in den Händen des Filmemachers Jean Paul Faure von DigitalPro in La Serena. Acorema hat noch nicht entschieden, wer die Berichte aus Peru produziert.

P E R U

+++Umweltbildung+++

Seit 2010 gestaltet Acorema ohne Unterbrechung im Auftrag von Sphenisco Umweltbildung in der Provinz Ica und inzwischen auch in Teilen der Provinz Lima. In den letzten beiden Jahren wurde das Projekt „Schaffung und Stärkung von Räumen zur Erhaltung des Humboldtpinguins an der Zentralküste Perus“ realisiert. Ende Dezember wird Señora Milagros und ihr Team die vereinbarten Maßnahmen abschließen.

Noch im Dezember soll ein Konzept mit Zielen und detaillierte Beschreibung der Aktivitäten für 2025 und 2026 vorlegt werden. Acorema und Sphenisco bemühen sich, die Bildungsmaßnahmen möglichst ohne Unterbrechung weiterzuführen.

+++Forschung zum Bruterfolg+++

Seit Mai untersucht Acorema erneut den Bruterfolg auf den Ballestas Inseln. Das Forschungsprojekt mit dem Titel "Vergleich der Populationen und des Fortpflanzungserfolges der Humboldt-Pinguin-Kolonie auf den Ballestas-Inseln vor und nach Vogelgrippe und El Niño" wird vom Zoo Frankfurt und dem Vogelpark Marlow gefördert.

Es wird befürchtet, dass die Bestände der Humboldt-Pinguine durch Vogelgrippe und El Niño stark reduziert wurden. Vor diesem Hintergrund sind die Untersuchungen auf den Ballestas, ebenso wie die in Chile, besonders wichtig, um zuverlässige Daten zum Bestand zu erhalten. Nur auf einer sicheren Datenbasis ist es möglich, zusätzliche Maßnahmen zum Schutz zu planen und ggf. durchzusetzen.

Im November hat Señora Milagros kurz über die Situation auf den Ballestas-Inseln informiert: "In den 3 Subkolonien wurden insgesamt 27 Paare gezählt, von denen 17 Paare brüteten. Das entspricht einem Minus von 50 Brutpaaren gegenüber der Erhebung von 2022. Insgesamt hielten sich 57 erwachsene Pinguine (minus 77 gegenüber 2022) auf den Ballestas-Inseln auf".

+++Zählung der Mauser-Population 2024+++

Im Februar, während der Zeit der Mauser, hat Acorema erneut im Auftrag vom Saint Louis Zoo auf und an wichtigen Brutinseln in Peru Humboldt Pinguine gezählt. Jetzt wurden die Ergebnisse in einem Bericht an den Nationalen Dienst für staatlich geschützte Naturgebiete (1) und die Nationale Behörde für Forstwirtschaft und Wildtiere (2) veröffentlicht. Es ist geplant in Kürze, nach fachlicher Bewertung, eine Zusammenfassung auf der Internetseite von Sphenisco zu veröffentlichen.

Anm.

(1) Servicio Nacional de Areas Naturales Protegidas por el Estado (SERNANP)

(2) Servicio Nacional Forestal y de Fauna Silvestre (SERFOR)

E U R O P A

+++Filmvorführung für Sphenisco+++

German Contreras, ein chilenischer Freund von Sphenisco, organisierte am 13. Oktober in der Karlsruher Nordstadt eine Filmvorführung zu Gunsten der Humboldt Pinguine. Im gemeinschaftlich und ehrenamtlich verwalteten Kulturhaus Mikado wurde der Dokumentarfilm „Fritz ein Leben“ von Gabriele und Werner Knauf aus dem Jahr 2015 gezeigt.

Der Film dokumentiert die Lebensbilanz des damals 90-jährigen Fritz Pechovsky (1) aus Ettlingen. Formuliert hat Fritz seine Bilanz in Gespächen mit Gabriele Knauf. So entstand ein sehr persönliches und gleichzeitig zeitgeschichtliches Dokument. Die Besucher waren beeindruckt, fühlten sich persönlich angesprochen und hatten viele Fragen an Fritz. Ein großer Erfolg für den heute 99-Jährigen, den Film und dank vieler Spenden auch für die Artenschutzarbeit.

Sphenisco dankt German Contreras und dem Kulturhaus für die Einladung und die Großzügigkeit, Saal und Getränke unentgeldlich zur Verfügung zu stellen.

Anm.

(1) Fritz Pechovsky ist das älteste Mitglied von Sphenisco.

+++Pinguin Museum geschlossen+++

Anfang November hat das einzige Pinguin-Museum der Welt geschlossen. 15 Jahre lang haben Birgit Berends und Stefan Kirchhoff das Museum in Cuxhaven mit Herzblut und unglaublichem Engagement betrieben. In dieser Zeit haben mehr als 55.000 Menschen das Pinguin-Museum besucht. Mit den Gewinnen wurden über den „Verein Pinguinfreunde Cuxhaven e.V.“ Tierschutz- und Artenschutzorganisationen, regelmäßig auch Sphenisco, gefördert. Birgit und Stefan ziehen eine melancholisch-nachdenkliche Bilanz: „Wir sind zufrieden, etwas geschaffen zu haben, das bundesweit so viel Beachtung gefunden hat. Wir sind etwas traurig, unsere Leidenschaft nicht mehr in der bisherigen Form mit anderen zu teilen. Wir sind enttäuscht von einigen Menschen, die es in 15 Jahren nicht geschafft haben, uns wenigstens einmal zu besuchen. Wir fühlen uns befreit von der Verpflichtung, jedes Wochenende und alle Aktivitäten um die Öffnungszeiten herum zu planen und wir sind stolz auf alles, was wir erreicht haben“. 2013 haben Gabriele und Werner Knauf das einzigartige Projekt in dem Dokumentarfilm „Humboldt-Pinguine und ihre Fans“ vorgestellt. https://vimeo.com/80278203

+++Weihnachten+++

„... komm ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr.“ 

Schenken oder nicht schenken, das ist - alle Jahre wieder - die Frage. 

Sphenisco hat ein paar Vorschläge: Pinguin Wein, der Weißburgunder vom Weingut Ramsel. Passt immer, erst recht zu Weihnachten. https://www.weingut-ramsel.de/spheniscopinguinwein

Oder “Wildlife of Canada 2025”, eine Hommage an die Fauna und Flora Kanadas und ein beeindruckender Führer durch das kommende Jahr. https://charity-kalender.de/produkt/charity-kalender-wildlife-of-canada-2025 Oder Stahlfigur „Pinguin“ für Haus und Garten, besonders geeignet zum Fest als Beitrag zur Befriedung (Statement von John Ruskin (1819-1900) … Man könne nicht wütend sein, wenn man einen Pinguin sehe.“) https://charity-kalender.de

+++Spenden, Spenden, Spenden+++

Im Oktober und November förderten der Zoo Dresden und die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe erneut die Forschung zum Bestand, Bruterfolg und Nahrungssuche in Chile.

Außerdem erhielt Sphenisco Spenden von Kathrin Ballenthin, Kulturhaus Mikado Karlsruhe, anläßlich der Filmvorführung „Fritz ein Leben“, Zoo Saarbrücken, Björn und Marianne Rosinsky, anläßlich des 60. Geburtstag von Marianne Rosinsky, Rosemarie Klug, Anja Seifen, Andreas Sirchich, Parc Merveilleux Luxemburg, Paultons Park England, Susanne Marwedel, Markus Friedrich.

W.K.

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Alle Bilder sind Eigentum von Sphenisco e.V. bzw. den genannten Fotografen.

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