News-Archiv

Newsletter +++ Dezember Januar 2022/23 +++

Landau, 4. Februar 2023

C H I L E

+++Forschung fürs Überleben - 2. Runde+++

Im Dezember untersuchten Ursula Ellenberg (Neuseeland) und Maximiliano Deigre (Chile) auf der Insel Choros in Nordchile die Nahrungssuche von Humboldt-Pinguinen mit GPS-Loggern und Tierkameras. Pünktlich zum neuen Jahr erfreuten die Forscher alle Pinguinfreunde mit den ersten Unterwasseraufnehmen von Humboldt-Pinguinen (s. Artikel „Premiere“).

Aktuell arbeiten Ursula Ellenberg und Maximiliano Deigre mit Hochdruck am Bericht über die Forschungsarbeiten. Aus gut unterrichten Kreisen wurde bereits bekannt, dass sich erhebliche Unterschiede zwischen den beiden Brutzeiten (Juni u. Dezember) und auch zwischen den Individuen zeigen. Wirklich spannend! Anscheinend gibt es noch viel über Humboldt-Pinguine zu lernen. (s. Bildergalerie).

+++Komitee der Minister+++

Am 18. Januar lehnte das Komitee der Minister das umstrittene Bergbau und Hafenprojekt Dominga einstimmig ab. Die Freude über die Entscheidung hat SPHENISCO so schnell wie möglich mit Mitgliedern und Unterstützern geteilt. Noch nie haben wir auf eine Information so viele spontane Antworten bekommen. Vielen Dank, das tat richtig gut. (s. “Breaking news”, “Danksagung 18. Januar ´23” und “Heute feiern wir, ...”)

+++Meeresschutzzone+++

Behörden in der Region Coquimbo bereiten aktuell die Deklaration einer ACMP-MU (Areas Marinas Costeras Protegidas de Multiple Uso) vor und informieren darüber in Workshops. Parallel wird auch ein neuer Küstennutzungsplan für die Gemeinde La Higuera vorgestellt und diskutiert.

Die Entwürfe sind eher enttäuschend und bleiben deutlich hinter früheren Plänen z. B. einem Entwurf von 2005 zurück. Die Beteiligung der Bürger ist gering. Teile der Bürgerschaft mißtrauen allen Vorschlägen. Die Befürworter von Dominga sind auch nach der Entscheidung des Ministerkomitees weiter sehr aktiv und versuchen, gegen jede Art von Meeresschutzzone und Beschränkungen für Großprojekte zu mobilisieren.

Nach den Informationsveranstaltungen werden die Vorschläge ggf. modifiziert und den staatlichen Fachdiensten wie CONAF (Forst- und Naturschutzbehörde) und Sernapesca (Fischereibehörde) zur Stellungnahme vorgelegt. Nach der Abstimmung auf Fachebene entscheidet das Komitee der Minister in Santiago über die ACMP-MU. Damit wird in 6 bis 9 Monaten gerechnet. Die Regionalregierung entscheidet über den Küstennutzungsplan.

In den nächsten 6 Monaten wird es darauf ankommen, unermüdlich angemessene Vorschläge für den Schutz des wertvollen Ökosystems mit Entscheidungsträgern zu kommunizieren und in der Öffentlichkeit dafür zu werben.

+++Vogelgrippe verhindert Forschung+++

Die Vogelgrippe breitet sich an der Pazifikküste Südamerikas von Norden nach Süden aus. Dr. Klemenz Pütz (Antarctic Research Trust) und Dr. Alejandro Simeone wollten Ende Februar die Migration von Humboldt-Pinguinen mit Satellitensendern untersuchen. Das scheint jetzt nicht möglich zu sein. Wegen der Vogelgrippe dürfen aktuell in Chile Brutinseln wie die Insel Choros nicht betreten werden. Die beiden Forscher wollen die Forschung deshalb um ein Jahr auf Ende Februar 2024 verschieben (s.a. Artikel „Untersuchung der Migration“ vom Oktober 2022).

P  E  R  U

+++Unruhen in Peru+++

Wegen der anhaltenden Unruhen macht sich SPHENISCO große Sorgen um Señora Milagros und ihr Team von ACOREMA. Mitte Januar teilte Señora Milagros mit, dass es ihnen persönlich gut geht, die Arbeit aber erschwert ist. Dennoch will das Team die Erhebungen im Projekt „Bruterfolg auf den Ballestas?“ bis Ende Januar abgeschließen.

+++ Vogelgrippe in Peru+++

Anfang Januar informierte ACOREMA, dass weniger durch Vogelgrippe verendete Vögel gemeldet werden. Die Seuche hat glücklicherweise nicht zu einem Pinguin-Sterben geführt, es gibt bisher keine Berichte, dass Pinguine betroffen sind. Es wurde aber gemeldet, dass etwa 23.000 Pelikane verendet sind.

+++Bestand der Humboldt-Pinguine in Peru+++

In Peru wird der Bestand der Humboldt-Pinguine jedes Jahr erfasst. Laut der Zählungen gab es 2022 15.000 Humboldt-Pinguine (Individuen, keine Brutpaare). Das ist ein Anstieg von etwas mehr als 10 % gegenüber 2021. Die Zählungen für das Jahr 2023 wurden noch nicht durchgeführt. Die spannende Frage: Hält der Anstieg an oder nicht?

E U R O P A

+++Kunst im Tierpark und Fossilium Bochum+++

Wie alle Zoologischen Gärten informiert auch der Tierpark und Fossilium Bochum über seine Bewohner. Gleich neben der Anlage für Humboldt-Pinguine informiert der Park in einem Schaukasten über diese Pinguinart und die Ursachen ihrer Bedrohung. Meike Kagel hat die Informationen aktualisiert und erstaunlich illustriert. Ansehen und staunen! Herzlichen Glückwunsch zu so viel Kreativität und Geschick. (s. Bildergalerie)

+++Glückwunsch zum 30sten+++

Der Berufsverband der Zootierpfleger (BdZ) wird 30 Jahre und feiert dies auf seiner Jahresversammlung Ende Februar in Magdeburg. SPHENISCO verdankt dem BdZ viel, gehört der Verband doch zu den Geburtshelfern und hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Verein laufen lernte.

Zum Jubiläum bedankt sich SPHENISCO mit einem Grußwort von Christina Schubert: “Würden wir persönlich gratulieren, wären wir natürlich im Frack gekommen! Passend zum würdigen Anlass des Jubiläums und den tierischen Schützlingen, die den BdZ und Sphenisco seit vielen Jahren verbinden. So sagen wir „Glückwunsch zum 30sten“ und Dankeschön für die viele ehrenamtlich geleistete Arbeit für die Zoo-Tierpflegerschaft! Jede auch über den BdZ für den Pinguinschutz sensibilisierte Kollegin, jeder Kollege ist ein Multiplikator im eigenen Betrieb und in der Öffentlichkeit, wofür wir herzlich danken! Und vor allem danken wir für die lange, so engagierte Unterstützung unserer Arbeit bei Protestaktionen, im Rahmen des Weltpinguintags und natürlich auch mit großzügigen Spenden! Macht weiter so – für sehr gute Arbeit in unseren Zoos und im Artenschutz!“

+++Großzügige Geste+++
Ende November haben „Freunde der Natur und Sprache“ (Ellen Baum und Gerd Becht) zu einer Lesung in Neustadt-Gimmeldingen eingeladen. Lesen sollte und wollte „Weltenbummler und Tierfreund“ Jochem Schatz. Auf dem Programm: „Tierisch heiter - Erlebtes und Erdachtes rund um das Tier“. Wie schon in der Vergangenheit wollte Jochem Schatz (Mitglied von SPHENISCO) sein Honorar spenden. Wegen starker Grippe musste er leider absagen. Gerd Becht, Initiator der Gimmeldinger Kulturszene, sprang ein und schlüpfte in die Rolle von Jochem Schatz. Er trug die Geschichten vor und illustrierte sie mit Bildern. Das Angebot, das Honorar oder die Hälfte davon zu nehmen, lehnte Gerd Becht ab und spendete das gesamte Honorar. (Bericht Jochem Schatz)

+++Spenden+++Spenden+++Spenden

Ouwehand Zoo Foundation

Seit über 10 Jahren gestaltet ACOREMA im Auftrag von SPHENISCO Umweltbildung in Peru. Der niederländische Ouwehands Dierenpark, der Zoo Rhenen unterstützt mit Hilfe der Ouwehand Zoo Foundation Naturschutz, Artenerhaltung und Naturerziehung. Seit 2020 fördert die Foundation auch das Projekt „Wir wollen leben“ in Peru. Im Dezember wurde der Fördervertrag um ein weiteres Jahr bis Ende 2023 verlängert.

- Spenden von Mitgliedern und Unterstützern

Der Zoo Frankfurt, der Vogelpark Marlow und der Verein der Freunde des Tierpark Hagenbeck Hamburg förderten im Berichtszeitraum erneut laufende Projekte mit großen Spenden.

Wie in früheren Jahren unterstützten auch die zoologischen Gärten in Saarbrücken, Krefeld, Berlin und der Woburn Safari Park, England SPHENISCO mit großzügigen Spenden.

Außer den Institutionen haben auch Gerd Becht (s. oben „großzügige Geste“), Kathrin Ballenthin, Jürgen und Beate Elling, Gisela und Jörn Tonnius sowie Maik Bro gespendet.

Alle Spendern ein dickes Dankeschön!

W.K.

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