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InfoPoint Yerba Buena - Informationen

Landau 11. Oktober 2025. Am 3. Oktober wurde der InfoPoint Yerba Buena eröffnet (siehe „InfoPoint ... Eröffnung vom 9. Oktober). Mit dem Informationspunkt will die Yerba Buena Gruppe einen Beitrag zur Umweltbildung leisten und den Humboldt Archipel mit seiner Küstenfauna und -flora schützen. Das Informationszentrum wurde von der Familie Osorio und der Yerba Buena Gruppe mit Unterstützung von Sphenisco Chile, des Frankfurter Zoos und der Gemeinde La Higuera ins Leben gerufen. Die 2,5 Meter großen Pilpilén-Skulpturen (1) animieren, anzuhalten und sich über den Humboldt Archipel und das Ökosystem in Yerba Buena zu informieren. (2)

Info-Tafel „Der Humboldt Archipel“
Der Humboldt-Archipel ist eines der wertvollsten marinen Ökosysteme des Landes und des gesamten südöstlichen Pazifiks. Auf seinen Inseln und in seinen Gewässern befindet sich der weltweit bedeutendste Lebensraum des als gefährdet eingestuften Humboldt Pinguins. Die Meereskorridore des Archipels sind ein wichtiger Bereich der Wanderrouten großer Wale, darunter Blauwale, Buckelwale und Finnwale. Darüber hinaus ernähren sich rund 25 Arten von Seevögeln in seinen Gewässern.

Inseln
Der Archipel besteht aus zehn Inseln und Inselchen, die für die Aufrechterhaltung des permanenten Meeresauftriebs von grundlegender Bedeutung sind. Die Auftriebszonen sind wichtige Ökosysteme für die Brut und Fortpflanzung von Vögeln wie dem Humboldt Pinguin, dem (gefährdeten) Yunco und dem (gefährdeten) Tölpel sowie von Meeressäugern, darunter dem Chungungo (vom Aussterben bedroht), dem Rundkopfdelfin und vielen anderen Arten. Darüber hinaus schaffen die Auftriebszonen günstige Bedingungen für die wirtschaftliche Produktivität der Gebiete zur Bewirtschaftung und Nutzung benthischer Ressourcen. (3)
68 Fischarten
187 Arten benthischer Wirbelloser und Makroalgen
122 Vogelarten
21 Meeressäugetiere

Info-Tafel „Vorherrschendes Ökosystem in Yerba Buena“
Die mediterrane Küstenwüste wird von Arten wie Oxalis virgosa (4) und Heliotropium stenophylium (5) dominiert. Diese Art der Vegetation ist in den Küstengebieten im Süden der Regionen Atacama und Coquimbo in Höhenlagen zwischen Meereshöhe und etwa 300 Höhenmetern verbreitet.

Die Flora besteht aus einjährigen Pflanzen, Geophyten (Pflanzen mit unterirdischen Speicherorganen), Kakteen und niedrigen Sträuchern, die alle an karge Böden angepasst sind. Böden, die durch die langsame Verwitterung von magmatischen, sedimentären und metamorphen Gesteinen entstanden sind. Diese Böden entstehen durch physikalische, chemische und biologische Prozesse, an denen Wind und Temperaturen ebenso beteiligt sind wie lebende Organismen wie Bakterien, Pilze und Flechten.

Das Phänomen der blühenden Wüste
Dieses Phänomen tritt in (den Regionen) Atacama und Coquimbo nach außergewöhnlichen Regenfällen auf, die die ruhenden Samen und Knollen aktivieren. Es kommt in Abständen von bis zu sieben Jahren und führt zum raschen Aufblühen kurzlebiger Blumen und Pflanzen. Dadurch nimmt die Artenvielfalt vorübergehend zu und das Leben eines einzigartigen Netzwerkes explodiert.

Was gibt es hier zu entdecken?
Aufgrund der geringen Niederschläge haben die Arten dieses Küstenstreifens bemerkenswerte Anpassungen entwickelt, die es ermöglichen, die verfügbare Feuchtigkeit optimal zu nutzen und extremen Umweltbedingungen standzuhalten. Die (geringe) Feuchtigkeit und die Fähigkeit der Pflanzen, Wasserverluste bei der Transpiration zu verringern, ermöglichen eine große pflanzliche Vielfalt in einer Umgebung, in der Wasser eine sehr begrenzte Ressource ist.

In Yerba Buena wurden bisher 187 Arten aus 61 Familien registriert. Von ihnen sind 132 in Chile endemisch, d. h. es gibt keine natürlichen Populationen an anderen Orten der Welt. Viele von ihnen sind in verschiedene Schutzstufen eingestuft, darunter „vom Aussterben bedroht”, „stark gefährdet” und „gefährdet”.

Dieses Buschland ist nicht nur ein Rückzugsgebiet für einzigartige Arten, sondern auch ein Indikator für die empfindliche Beziehung zwischen Klima, Geologie und Biodiversität an der Küste Nordchiles.

W.K.

Anmerkungen
Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Artikel das generische Maskulinum verwendet. Die im Beitrag verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

(1) Pilpilén. Bezeichnung für den Braunmantel-Austernfischer (Haematopus palliatus), einer Art aus der Familie der Austernfischer. Die Art ist in Nord-, Zentral- und Südamerika beheimatet.
(2) Übersetzung (mit deepl) der Informationstafeln “Archipiélago Humboldt“ und „Ecosistema predominante en Yerba Buena“ am InfoPoint.
(3) Benthische Ressourcen. Auf dem Grund eines Gewässers vorkommende Ressourcen.
(4) Die Oxalis virgosa ist eine strauchartige Sukkulente aus der Familie der Sauerkleegewächse.
(5) Heliotropium stenophyllum ist eine Pflanzenart aus der Familie der Vergissmeinnicht. Die Pflanze ist in Chile endemisch und kommt in den Küstengebieten der Halbwüsten in den Regionen Coquimbo und Atacama vor.

 

Hinweis

Alle Bilder sind Eigentum von Sphenisco e.V. bzw. den genannten Fotografen.

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