Edenkoben 6. Juli 2023.
Wie schwer ist es uns doch gefallen, die diesjährige Mitgliederversammlung zu besuchen. Freuten wir uns bisher stets auf das Wiedersehen mit Gleichgesinnten und auf die Berichte und den Gedankenaustausch über unsere Projekte, so lastete der Tod von Gabriele wie ein dunkler Schatten über unserer Zusammenkunft. Wir trauern mit Werner und unser Schmerz hält an. Mit Beklommenheit betraten wir den uns lieb gewordenen Raum der Zooschule, in der wir vor fünfzehn Jahren unseren Verein gegründet und Gabriele zur ersten Vorsitzenden gewählt hatten.
Sichtlich bewegt erinnerte unsere zweite Vorsitzende, Christina Schubert, an Gabriele. Sie eigentlich hätte in ihrer liebenswerten Art begrüßen und mit der ihr bekannten Dynamik durch das Programm führen sollen. Für den heutigen Tag und die Zukunft des Vereins gelte es, die Arbeit in ihrem Sinne fortzuführen. Spürbar wurde dies während der folgenden Stunden und manchen wie auch mir mutete es gelegentlich an, als wäre Gabriele unter uns und würde unsere Aussprache mit Interesse und wohlwollend begleiten.
Dass Kontinuität im Verein auch künftig gewahrt ist, belegte der lebendige Austausch mit unseren chilenischen und peruanischen Partnern. Auch der Ausblick auf künftige Aufgaben hierzulande setzte wichtige Akzente. Besonders gewürdigt wurde die Bereitschaft von Werner Knauf, das Amt des ersten Vorsitzenden zu übernehmen und mit dem bisher bewährten Team die Arbeit fortzuführen.
Verlauf der Mitgliederversammlung
24 Mitglieder und 8 Gäste nahmen an der Mitgliederversammlung teil. Über die Aktivitäten im Vereinsjahr informierten
- Dr. Alejandro Simeone: Videovortrag „Forschung fürs Überleben – Resümee der ersten Ergebnisse“
- Nancy Duman B: Videovortrag „Schutz des Humboldt-Archipels – Resümee der politischen und juristischen Auseinandersetzungen 2022/23“
- Werner Knauf: Powerpoint-Vortrag „Umweltbildung in Peru – Resümee 2022/2023“
- Dr. Christina Schubert: Rückblick 2022/2023
- Klaus Blumer: Kassen-und Prüfbericht
Aussprachen über die einzelnen Beiträge schlossen sich an.
Ergebnisse der Neuwahlen:
1. Vorsitzender: Werner Knauf
2. Vorsitzende: Dr. Christina Schubert
Kassierer: Klaus Blumer
Revisoren: Susanne Janz und Reinhold Knauber
Vorsitzender Werner Knauf informierte, dass Frau Meike Kagel und Herr Erich Greiner künftig in der Vorstandsarbeit hospitieren.
Nach Prüfung der Finanzen sollen, so Werner Knauf, auf Vorschlag des Vorstands folgende Projekte zur Ausführung kommen:
Chile
- Gründung von Sphenisco Chile
- Fortführung der Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere der Kampagne in den sozialen Medien. Neue Formen wie „Wandbilder“ und Infopunkte könnten in den Küstendörfern erprobt werden.
- Fortführung der juristischen Aktivitäten.
- Fortsetzung und Erweiterung der Forschungsprojekte (Zählungen, Bruterfolge, Nahrungssuche auf der Insel unter El Nino-Bedingungen, Nahrungssuche auf der Insel Tilgo in der Nähe der geplanten Häfen)
- Fortsetzung der Umweltbildung (Fotoausstellungen, Lehrerseminare)
- Errichtung einer Rettungsstation für Humboldt-Pinguine und anderer Meerestiere
- Unterstützung nachhaltiger Projekte in Küstendörfern.
- Die Deklaration eine Meeresschutz Zone steht angeblich unmittelbar zuvor. Wenn dies geschieht, wäre es eine wichtige Aufgabe, die Verwaltung der Meeresschutzzone mitzugestalten. Stichwort Bürgerbeteiligung.
Peru
- Das Programm zur Umweltbildung läuft noch - wie dargestellt wurde - bis August 2024.
- Die Untersuchungen zum Bruterfolg auf den Ballestas-Inseln sollen fortgeführt werden. Ein erst kürzlich eingetroffener Bericht hierzu bedarf einer Auswertung.
Diskussion
Die angedachte Errichtung einer Rettungsstation wurde in der Aussprache kritisch gesehen, da noch Informationsbedarf besteht.
Frau Schützendübe fragte nach den Auswirkungen der Vogelgrippe. Nach Auskunft von Dr. Simeone seien im Vorjahr angeblich 1 900 Humboldt-Pinguine im verendet. Nancy Duman führte 450 verendete Tiere an. Es ist aber unklar, ob die Tiere an der Vogelgrippe gestorben sind, da die Totfunde nicht untersucht wurden.
Wie bei den vorausgegangenen Mitgliederversammlungen trafen wir uns zum Abschluss am Abend in einer Gaststätte in der Südpfalz. Mit der Wahl des Lokales „Mühlengrund“ bei Heuchelheim hatte Werner eine gute Wahl getroffen. Wir setzten unsere Gespräche über die Vereinsarbeit fort, tauschten uns privat aus und verbrachten einige Stunden in lockerer Atmosphäre.
Hans-Joachim Schatz
