Burnie, Nürnberg, 10. Februar 2024
Im Januar dieses Jahres arbeiteten wir als Volontäre für die Auffang- und Pflegestation “Penguin Rehab & Release” (https://www.penguinrehab.org/) in Burnie, Tasmanien.
“Penguin Rehab and Release” ist die einzige Einrichtung im Nordwesten Tasmaniens, die sich der Rehabilitation von Pinguinen (und anderen Seevögeln) widmet, welche aufgrund von Krankheiten, Verletzungen oder Entkräftung in ihre Obhut kommen, mit dem Ziel, sie auf eine erfolgreiche Auswilderung vorzubereiten.
Dieses Jahr war eine überdurchschnittlich arbeitsreiche Saison für “Penguin Rehab and Release”, in der bereits 33 Pinguine erfolgreich gepflegt, betreut und wieder in ihren natürlichen Lebensraum ausgewildert werden konnten. Aktuell werden noch 16 Pinguine in der Einrichtung betreut, um ihre Gesundheit und die Kraft für ihre Auswilderung wiederzuerlangen. Die Pflege einer so großen Zahl von Pinguinen ist nicht nur zeit-, sondern auch kostenintensiv und die Mittel der Organisation sind derzeit nahezu erschöpft.
Der folgende Beitrag soll daher nicht nur von unseren Erfahrungen bei der Pflege und Wiederauswilderung kranker, verletzter oder entkräfteter Pinguine berichten, sondern ist auch verbunden mit der Bitte um Spenden für diese Organisation und ihre höchst anerkennenswerte Arbeit. Spenden können per PayPal über den folgenden Link vorgenommen werden: PayPal-Spende
Wir, das sind Isa und Volker, Informatikerin und Lehrer aus Nürnberg. Vor ca. 20 Jahren lernten wir Gabriele und Werner Knauf kennen, welche uns damals auf unsere anstehende Arbeit ebenfalls als Volontäre für ein Schutzprojekt für Humboldt-Pinguine in Punihuil, Chile vorbereiteten. Hieraus erwuchs ein bis heute andauernde Freundschaft und Leidenschaft für die Pinguine. Wir sind Gründungsmitglieder von “Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V.”, entwickelten die Homepage des Vereins und betreuen diese.
Eine berufliche Auszeit brachte uns dieses Jahr als Volontäre zu den Zwergpinguinen Tasmaniens und zu “Penguin Rehab und Release”. Mit gleichzeitig bis zu 20 verletzten, geschwächten, ... Pflegepinguinen, welche bis zu 5 mal am Tag (und in der Nacht) individuell gefüttert werden und v.a. ganz pinguintypisch kontinuierlich den verdauten Fisch dann wieder ausscheiden, ein echter Knochenjob.
Eine Unmenge Handtücher sind täglich zu reinigen, um die hohen Hygienestandards der Einrichtung zu gewährleisten und die Pflegepinguine nicht gesundheitlich zu gefährden. Das Freigehege samt Pool ist ebenfalls täglich zu putzen und der Sand dort zu lockern. Fisch ist ebenso vorzubereiten, wie Flüssigkeit zur Rehydrierung stark geschwächter Neuankömmlinge und Fischbrühe für diejenigen, welche noch keine feste Nahrung vertragen. “Bella”, eine junge Pinguindame mit einer Kopfverletzung und daraus resultierenden Gleichgewichtsproblemen erhält täglich Physiotherapie und ihre Fortschritte sind beachtlich. Und und und ...
Aber wenn man dann früh morgens vor Sonnenaufgang einen wieder fitten kleinen Pinguin zum Auswildern zum Strand bringt und seine unbändige Aufregung fühlt, wenn er das Meer spürt, dann weiß man, dass sich die viele Arbeit gelohnt hat!
"Penguin Rehab & Release" ist eine eingetragene, gemeinnützige Tierschutzorganisation. Die Hauptlast der Arbeit bei "Penguin Rehab & Release" trägt Kathy Grieveson, Gründerin der Einrichtung und ausgebildete und registrierte Seevogel-Pflegerin mit Genehmigung der Wildlife Services, des Department of Natural Resources and Environment Tasmania.
Mit einer schier unglaublichen Energie und Leidenschaft leistet sie die meiste Care-Arbeit, manchmal mit nur wenigen Stunden Schlaf am Tag. Kathy ist eine Expertin mit einem beeindruckenden Fachwissen bezüglich der Pflege und Rehabilitation von Pinguinen. Die Einrichtungen auf dem Gelände ihres privaten Hauses umfassen u.a. ein gepflegtes Pinguingehege mit Pool. Hygienestandards werden sehr hochgehalten. Ihre Erfolgsquote ist überdurchschnittlich hoch. Bislang konnten Kathy und ihre ehrenamtlichen Helfer/innen bereits weit über 100 Pinguine wieder auswildern, die sonst keine Überlebenschance gehabt hätten.
Wie oben bereits geschildert, ist die finanzielle Situation von “Penguin Rehab & Release” derzeit leider kritisch. Auch aufgrund der überdurchschnittlich hohen Anzahl an Pflegepinguinen fehlte in diesem Jahr die Zeit für das - für derlei Organisationen existenzielle - kontinuierliche Fundraising. Die aktuell verfügbaren Mittel reichen nicht mehr für die laufende Saison aus; alleine die Kosten für den Fisch zum Füttern der anfänglich meist unterernährten Tiere belaufen sich auf ca. 400 bis 500 Australische Dollar die Woche.
Auch wenn es sich nicht um Humboldt-Pinguine handelt, haben Isa und ich uns in Abstimmung mit “Sphenisco e.V.” entschlossen, auch auf diesem Wege um Unterstützung für “Penguin Rehab & Release” zu bitten. Wir finden die Arbeit von “Penguin Rehab & Release” und Kathy ganz außerordentlich beeindruckend, professionell und unterstützenswert. Wir haben vor Ort in Tasmanien beeindruckende Erfahrungen bezüglich der hier vorbildhaft geleisteten Arbeit zur Pflege und Wiederauswilderung von Pinguinen gemacht und können bei Interesse gerne auch noch weiter berichten.
Jede Spende, ob klein oder groß, ob einmalig oder wiederholt ist sehr willkommen; am einfachsten per PayPal:
Gerne können die Links auf die Spendenseite, die Homepage von “Penguin Rehab & Release” und die Facebook-Seite auch geteilt werden. Da die Arbeit für die Pinguine natürlich vorgeht, ist die Homepage nicht immer aktuell, aber auch über Facebook kann man sich über Aktuelles informieren.
Ganz herzlichen Dank!
Und auch “Danke für den Fisch” von Thelma und Louise, Bella, Tib, Harmony, Cliff, Thyla, Lazarus, Rocket, Angry Bird, ...
Isa und Volker