Landau 10. Dezember 2024
Vorbemerkung
Im April starteten Sphenisco-Chile und „Defensa Ambiental Región de Coquimbo“ in der Bucht von Apolillado (Gemeinde La Higuera) den Literaturwettbewerb "der Humboldt-Archipel in 110 Worten". Der Wettbewerb richtete sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es gingen mehr als 400 Geschichten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein, die Mehrzahl - rund 170 - von Kindern und Jugendlichen. Die Teilnehmer kamen aus 17 Gemeinden der Regionen Atacama und Coquimbo, viele Teilnehmer kannten den Humboldt Archipel vorher gar nicht. Die Resonanz übertraf alle Erwartungen. Das Projekt wurde vom Netzwerk Alianza Humboldt, den regionalen Bildungsminsterien von Atacama und Coquimbo, den Gemeinden Freirina und La Serena, Organisationen aus dem Bereich Kultur und Umwelt sowie der Zeitung El Mostrador unterstützt. Gefördert wurde das Projekt vom Zoo Rostock.
Ende Juli gab die Jury in der Casa Gabriela Mistral (Regionalbibliothek) in La Serena die Gewinnerinnen bekannt (siehe Artikel „Jury gibt …“ vom 09. August 2024). Am 5. Dezember fand erneut in der Casa Gabriela Mistral vor über 80 Teilnehmern die Preisverleihung statt. Am 6. Dezember erhielten die Preisträgerinnen ihren Gewinn, eine Exkursion in den Humboldt Archipel, an dem auch Familienmitglieder der Gewinnerinnen sowie Mitglieder der Jury teilnahmen. Der große Erfolg weckt Begehrlichkeiten. Viele Partner und Beteiligte drängen auf eine Fortsetzung des Wettbewerbs im kommenden Jahr.
Sphenisco-Chile berichtet auf ihrer Internetseite https://www.sphenisco.cl/noticias über Preisverleihung und Exkursion. Der Artikel „Ganadoras de Concurso Literario tuvieron inolvidable encuentro con Ballenas Fin en el Archiliélago de Humboldt“ wurde mit deepl übersetzt:
„Die Gewinnerinnen des Literaturwettbewerbs hatten eine unvergessliche Begegnung mit Finnwalen im Humboldt Archipel
Mehr als ein Dutzend Wale begrüßten am vergangenen Freitag die Gewinnerinnen des „Literaturwettbewerbs Humboldt-Archipel in 110 Worten“.
Der Literaturwettbewerb wurde mit einer Reise nach Chañaral de Aceituno, Region Atacama, und nach Punta de Choros, Region Coquimbo, gekrönt. Auf der Exkursion erlebten die Preisträgerinnen gemeinsam mit ihren Begleitern und einem Teil der Jury magische Begegnungen mit Flora und Fauna. Bereits auf der Fahrt zum Humboldt Archipel konnten die Teilnehmer Chilla-Füchse, Guanacos, Vögel sowie viele Kakteen sehen. Auf der Bootstour zur Insel Chañaral sahen sie dann nicht nur Seevögel und Humboldt-Pinguine, sondern auch Finnwale. Diese Wale sind nach Blauwalen das zweitgrößte Tier der Welt.
Die Exkursion war der Preis für die ersten Plätze im Literaturwettbewerb, die am Vortag in der Regionalbibliothek Gabriela Mistral, La Serena, verliehen wurden. An der Preisverleihung nahmen mehr als achtzig Personen teil. Unter den Teilnehmern waren der Sekretär des Umweltministeriums der Region Coquimbo, Leonardo Gros, Vertreter öffentlicher Institutionen, Gemeinden und Schulen. Die Bürgermeisterin von La Higuera, Uberlinda Aquea, freute sich sehr über die Initiative und sagte: "Im April nahmen wir am Beginn dieses schönen Projektes in Apolillado, Gemeinde La Higuera, teil, wohin sie Familien, Jugendliche und Kinder eingeladen hatten. Außerdem gibt es auch junge Preisträger aus der Gemeinde. Deshalb ist es mir wichtig, heute teilzunehmen. Für uns ist es von großer Bedeutung, dass Menschen das bedeutende Erbe unserer Gemeinde verstehen und dass dies in diesen 110 Worten zum Ausdruck kommt“. Neben Behördenvertretern waren Mitglieder der Jury anwesend, darunter die Präsidentin Elena Jiménez, José Aguilera und Héctor Cossio sowie der Herausgeber der Zeitung El Mostrador, der sagte: "Wir von El Mostrador sind stolz darauf, dieses Projekt von Anfang an unterstützt zu haben. Es ist uns auch wichtig, die Sensibilisierung für die Bedeutung des Weltkulturerbes Humboldt-Archipel zu unterstützen. Wir glauben, dass dieser Prozess gerade erst beginnt, und unterstützen deshalb auch die Idee, diesen Wettbewerb auf nationale Ebene auszudehnen. Wenn das geschieht, wird El Mostrador diese Initiative nach Kräften fördern“.
Die Preisverleihung war geprägt von Emotionen der Wettbewerbsteilnehmer, die mit Diplomen, dem Applaus des Publikums, den Laudationen der Jury, ehrenvollen Erwähnungen sowie mit Büchern ausgezeichnet wurden. Alle Teilnehmer mit ersten, zweiten und dritten Plätzen der verschiedenen Kategorien erhielten Bücher über das natürliche und kulturelle Erbe der Region Coquimbo. Für zweite Plätze bekamen die Gewinner neben den Büchern einen Preis von hunderttausend Pesos, während die ersten Plätze außer den Büchern eine Reise für 4 Personen in den Humboldt-Archipel erhielten.
Reise zur Insel Chañaral
Die Reise für erste Plätzen jeder Kategorie konnte mit drei Begleitern unternommen werden. Vannia Zárate gewann die Kategorie Erwachsene und María Juliana Quimbay gewann die Kategorie Jugend. Emilia Alquinta, die die Kinderkategorie gewann, konnte an diesem Tag aus persönlichen Gründen nicht teilnehmen und darf die Tour nachholen.
Schon vor der ersten Begegnung mit Wildtieren war auf dem Weg nach Punta de Choros eine emotionale Stimmung spürbar. Das Fahrzeug hielt an, um Guanaco-Familien und einen Chilla-Fuchs zu beobachten, der unter einem Busch ruhte. Dann ging es weiter nach Chañaral de Aceituno in der Atacama-Region. Dort bereitete sich die Reisegruppe mit Getränken, Sonnencreme und Schwimmwesten auf die 2-stündige Bootstour zur Insel Chañaral vor. Die Bootsbesatzung wies warnend darauf hin, dass einige Finnwale in der Nähe der Insel gesichtet worden waren. Von diesem Moment an war die Erwartung der Teilnehmer riesig.
Sie wurde nicht enttäuscht. Die Natur belohnte alle auf der Tour mit der Beobachtung von mehr als einem Dutzend Walen. Alle waren elektrisiert, Gewinner und ihre Begleiter machten eine unvergessliche Erfahrung. Bei der Rückkehr nach Punta de Choros sagte María Juliana Quimbay, die Erfahrungen hätten sie fasziniert: "Die Wahrheit ist, dass ich noch nie Gelegenheit hatte, so schöne Arten zu sehen. Heute hatte ich die Gelegenheit und danke dafür". Vannia Zárate sagte, "es war eine wunderbare Erfahrung. Ich hatte noch nie Gelegenheit, diesen Ort zu sehen, und denke, es ist wunderbar, diese Erfahrung mit meiner Familie zu teilen. Wir hatten das Glück, Wale zu sehen. Es war ein super schöner Tag, eine Erfahrung, die unvergessen bleiben wird und die in Zukunft hoffentlich noch viele andere Menschen machen dürfen“.
Nancy Duman, Präsidentin von Sphenisco-Chile, der Stiftung, die den Wettbewerb organisiert hatte, wies darauf hin, dass "es in doppelter Hinsicht ein super aufregender Tag war. Einerseits war es aufregend, mit den Gewinnern der Jugend- und Erwachsenenkategorien in den Humboldt Archipel zu fahren, da keiner von ihnen den Archipel kannte. Andererseits war es auch aufregend, ihnen die Gelegenheit zu bieten, den Archipel kennenzulernen und dieses auf dem Planeten einzigartige Ökosystem näherzubringen. Dies ist für uns von Sphenisco eine bereichernde Erfahrung und ich gestehe, dass wir bereits darüber nachdenken, wie wir einen weiteren, einen 2. Wettbewerb organisieren können. Ich hoffe, dass wir dann die Teilnahme noch erweitern können. Das ist die Herausforderung für Sphenisco.“
Der Literaturwettbewerb in seiner 1. Version führte zu mehr als 400 Geschichten aus 17 Gemeinden in den Regionen Atacama und Coquimbo. Um der großen Resonanz Rechnung zu tragen, wird erwartet, den Wettbewerb 2025 auszuweiten“.
W.K.